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Das kalte Ich

Die Einflüsse des Winters haben uns noch viel zu bieten...

Während Gefühlsarmut in der heutigen Zeit ein zunehmendes Problem ist, ist Gefühlskälte eine viel zu negativ betrachtete Ressource unseres Menschseins. Die Balance aus Empathie und rationaler Handlungsfähigkeit macht uns als Menschen kompetent im Umgang mit den wachsenden Ansprüchen unseres Alltags.

Aus der Märchenwelt kennen wir das Reich der Frau Holle, das jetzt im Winter die Herrschaft über die Natur hat. Die Goldmarie, die aktive Schamanin des Sommers, lernt in diesem Märchen Seelen von der einen zur anderen Welt zu geleiten (Brot), Wissen aus der Natur aufzunehmen (Äpfel) und den Menschen die Naturgesetze zuzumuten (Schnee). Sie ist die Warme, sie repräsentiert den aktiven, empathischen Weg des Lebens, den wir vor allem mit dem Sommer in Verbindung bringen.

 

Und dann ist da noch die Pechmarie, die nach gesellschaftlicher Bewertung faul die Aufgaben übernimmt. Doch das ist nur eine Sichtweise; meine Sichtweise ist, dass sie alles schon kann, weil es ihrer Natur gemäß ist: sie ist die kalte, winterliche Schamanin, der das Naturgesetz der Hollenfrau schon inne wohnt. 

Seelen in die andere Welt geleiten ist für sie ein leichtes, im Winter sind die Welten sich so nah, da ist der Übergang leicht. Nach ein, zwei Broten hat sie es schon verstanden und es wird ihr langweilig. Genau so verhält es sich mit dem Lernen: passives Lernen bedeutet nichts weiter, als sich für ein Thema zu öffnen, und die Informationen in sich "einfliessen" zu lassen (genaue Techniken gibt es z.B. auch im Rahmen des Winterseminars), die Pechmarie braucht nur ein paar Äpfel, dann stehen ihr alle Äpfel der Welt zur Verfügung. Auch die "harten Fakten" der Natur stellen sie nicht vor ein Problem. Aus ihnen ergeben sich für die Pechmarie lediglich natürliche Konsequenzen, denen der Mensch, wissend und gut vorbereitet, entgehen kann.

Das Pech, mit dem sie übergossen wird, ist für mich nichts weiter als der dunkle Mantel der Nacht, dem Wahrzeichen des Winters.

Seine eigene Kälte und die Macht der Gefühle genau zu kennen, ermöglicht es uns, viele Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung zu haben. Einer Situation seiner eigenen Wahrheit gemäß zu begegnen, wird so viel einfacher. "Nein" zu sagen wird einfacher. Seine eigene Gefühlstiefe zu finden wird einfacher - und man schafft einen guten Zugang dazu, mit sich selbst (allein) zu sein.

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Hannah Achenbach

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