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Sei doch mal ein Mann

Vom Stereotyp zum Archetyp

Kaum etwas ist heutzutage gleichzeitig so undefiniert als auch so überdefiniert wie das Bild des Mannes. Der Weg vom "Red doch mal über deine Gefühle" hin zum emotional reichen und tiefgründigen Mann scheint weder genug erforscht noch wirklich gewollt zu sein.

 

Ein glücklicher, in seiner Männlichkeit angekommener Mann ist in unserer Gesellschaft fast gar nicht zu finden.

Erfolg, Reichtum, Schönheit und eine gute Beziehung sind durch Äußerlichkeiten definiert. Wie das Leben funktioniert weiss man durch Techniken, die helfen, den Schein zu wahren.

 

Wie kritisch es aber tatsächlich um unsere Männer steht, merkt man zum Beispiel bei den Selbstmordraten. Nachdem man sich in seinen Zwanzigern beruflich eingeordnet hat, dann vielleicht in den Dreissigern eine Frau gefunden und eine Familie gegründet hat, kommt in den Vierzigern eine große Krise auf die Männer zu. Drei mal so viele Männer wie Frauen nehmen sich jetzt das Leben, Dunkelziffern nicht mit einberechnet.

 

Unsere Gesellschaft ist bevölkert von Mann-Hülsen: Männern, die technisch gelernt haben, wie sie sich zu verhalten haben, angepasst sind und performen können. Von sich selbst zu reden, überhaupt ein Innenleben zu haben - in Wahrheit wird es ihnen nicht zugestanden. Mehr noch, in ihnen wird die Angst geschürt ihre mächtigen Gefühle zu zeigen und auszudrücken. "Sag mir was du denkst/fühlst" bedeutet für viele Männer, dass die Frauen ihre eigene Meinung in einer dunkleren Stimme hören wollen. Auch macht die Kraft der eigenen Gefühle vielen Männern Angst, denn sie wollen nicht verletzen.

Initiationen

"Und was hast du dabei über dich selbst gelernt?"

Über sich selbst hinauswachsen, mit Ausdauer auf ein Ziel hinzuarbeiten, seine eigenen Grenzen austesten, das bisher gelernte im Körper verfestigen - all das können Initiationsriten bieten. Und all das wird so dringend benötigt!

Um als Mann angenommen zu sein, muss Mann von Männern angenommen werden.

Die schwierigen Prüfungen der Märchen spiegeln das archetypische Bedürfnis der Männer wieder, sich vor ihresgleichen beweisen zu wollen.

Aufwachsen in einer Frauenwelt

Kindergarten, Schule, Betreuung - die ersten Lebensjahre unserer Kinder sind geprägt vom Umgang mit Frauen. Durch die fehlende Bereitschaft und Unterstützung einer Änderung im Bildungswesen lernen Kinder schnell, sich irgendwie anzupassen und nicht auf ihre individuellen Bedürfnisse zu achten. Gerade für die Jungen kann das fatal sein.

Toben, Ringen, sich beim Lernen zu Bewegen, Respekt vor einem Lehrer zu haben, auf Exkursionen in den Regen geraten und pitschnass nach Hause kommen, sich wie ein Abenteurer fühlen - wird es das in Zukunft nur noch in Computerspielen geben?

 Jungen müssen bevatert werden.

Schutz, Sicherheit und Respekt werden viel selbstverständlicher gelernt und angenommen, wenn sie vom Vater vorgelebt und verlangt werden.

Auch Mädchen profitieren sehr durch ein gutes Vaterverhältnis. Sie erlangen dadurch ein gesundes Selbstvertrauen.

Doch wie ist man ein guter Vater? Gibt es überhaupt einen guten Vater? Seit Generationen schon gibt es kaum noch Väter, die viel Zeit mit ihren Kindern verbringen können. Um den eigenen Schmerz darüber, keinen richtigen Vater gehabt zu haben, nicht fühlen zu müssen, fliehen immer noch viele Männer vor der Vaterrolle.

BÄM! Männerpower.

Wildheit, Freiheit und loderndes Feuer - kaum ein Mann hat heute noch das Gefühl, dass diese männlichen Eigenschaften gut sind. Zu viel Angst wird verbreitet, zu argwöhnisch werden ungezügelte Männer betrachtet, sind sie doch schlecht kontrollierbar.

In einer guten, heilen Atmosphäre kann Mann diese Qualitäten jedoch mit Begeisterung ausleben und geniessen. Das Mannsein geniessen - da müssen wir unbedingt wieder hin kommen.

Um dieser Bewegung eine Chance zu geben müssen wir, Männer und Frauen gleich, ihr Platz einräumen. Uns sehen dabei viele Schwierigkeiten entgegen. Das Gleichgewicht der männlichen und weiblichen Anteile in unserer Gesellschaft braucht immer noch Aufmerksamkeit.

Beide Geschlechter sind durch vergangene und gegenwärtige Misshandlungen sowohl im körperlichen als auch im emotionalen und sogar im seelischen Bereich tief verletzt.

Ein wenig ist das Thema Traumaheilung wie die Büchse der Pandora: Wir öffnen sie, um an das Wunder in ihren Tiefen zu kommen, aber mit dem Wunder kommen auch Schmerz, Traurigkeit, Wut und Verzweiflung hinaus, die alle gehört und gefühlt werden müssen, um wirklich gesund zu werden.

 

Hier gilt es Geduld miteinander zu haben, Verständnis füreinander zu entwickeln und die Liebe zu finden, die stark genug ist, dran zu bleiben.

 


"summertime - and the living is easy" - für Schamanin Hannah Achenbach genau die richtige Zeit, um tiefe Heilungsprozesse in Gang zu bringen. Den Beginn macht im Juni die "Traumaheilung Männlichkeit", bei der die Teilnehmer ihrer Seminare sich mit den Themen Vater-Krieger-Geliebter in alte Wunden und neue Wachstumsmöglichkeiten hineinbewegen. Berührende Momente öffnen dabei längst verloren geglaubte Kindheitserinnerungen.

 

Die Stimmen der Teilnehmer:

"Ich habe mich an Momente meiner Kindheit erinnert, von denen ich gar nichts mehr wusste. Ich habe wieder gespürt, wie mein Vater mit mir "Flugzeug" gespielt hat."

"Ich musste so weinen, als ich an meinen Sohn gedacht habe. Ich möchte mich in Zukunft nicht mehr so oft in die Gespräche zwischen ihm und seinem Vater einmischen."

"Ich bin so sauer auf meinen Vater, dass er sich nicht besser um sich gekümmert hat und so früh gestorben ist. Ich habe das noch nie gefühlt, ich habe es früher runtergeschluckt und einfach weiter gemacht wie gewohnt. Es fühlt sich scheisse an, aber ich spüre, dass es mir gut tut."

"Ich habe mir die Männer in meinem Leben angesehen, und beobachtet, wie ich sie benutzt habe, um mein "Vater-Thema" immer wieder durchzuspielen. Das war sehr erhellend."

 

Sich im Sommer mit seinen Traumata auseinander zu setzen, ist präventiv. Im Herbst und im Winter, wenn die Tage kürzer werden und die Welt grau und depressiv, können einem diese Themen schwer zusetzen, wenn man nicht einen guten Umgang damit findet.

 

 

Hannah Achenbach, Rad des Lebens, arbeitet in Berlin in Einzelsitzungen und Seminaren oder online und telefonisch schamanisch mit Menschen, die sich ihren Lebensthemen stellen wollen.

 

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