Bewusstsein ist deine Fähigkeit innezuhalten

Wenn wir in der schamanischen Arbeit Bewusstsein ausbilden, was heißt das dann konkret im Alltag?

 

Schamanismus ändert sich, überall auf der Welt. Neue Türen werden geöffnet, neue Behandlungsmethoden entdeckt oder alte Methoden für eine breitere Masse zugänglich gemacht.

(z.B. neue Initiationsriten im Munay Ki, neue feinstoffliche und energetische Behandlungsmethoden wie Homöopathie, Bachblüten, die (Weiter-)Entwicklung (des polynesischen Schamanismus) von Heilweisen wie "Quantenheilung", u.v.m.)

    Energiearbeiter quer über den Globus spüren eine Veränderung und Intensivierung ihrer Arbeit, Psychotherapie entwickelt sich in einer rasenden Geschwindigkeit und die Forschung der Menschen klärt mehr und mehr Geheimnisse auf, oder hat zumindest konkretere Theorien und feinere Maschinen, um sie zu überprüfen.

   Alles ändert sich. Es besteht die Möglichkeit, genauer zu werden und Dinge anders anzusprechen und Position zu beziehen.

    Altes Wissen "taucht auf". Anthropologen und wissbegierige Laien, Feinfühlige und Studierte - sie alle graben unseren alten Schatz wieder aus, unser uraltes und doch neues Wissen.

     Hier in Europa wissen wir: unser Kräuterwissen, Rituale und Zeremonien, das Wissen um Hierarchien und Zusammenhänge ist verloren gegangen oder wurde verändert. Wir können auch Zeiten und Gelegenheiten ausmachen, in denen es verloren ging: in neuerer Zeit ist es vor allem die Zeit der Hexenvervolgung, in der altes Wissen so sehr begraben wurde, dass es ausgestorben schien. Doch schon davor ging viel verloren, das Mittelalter nahm nur den letzten Rest - und, machen wir uns nichts vor, schuf dadurch Platz für neues Wissen und neue Forschungen. Aus der Not geboren, aus einem Vakuum heraus herbei gerufen.

(Ich stoße oft auf das Gefühl, dass die moderne Wissenschaft, die nach der Zeit des volkstümlichen Glaubens und Heilens diesem gegenübersteht. Das eine wurde ausgemerzt, das andere hat seine Stelle übernommen, also müssen es Feinde sein. Das glaube ich ganz und gar nicht. In meiner Erfahrung schafft erst die Symbiose der beiden Systeme, die nur aus Unverstand getrennt erscheinen, ein gutes (Leit-)Bild für den Menschen, sein Leben und seine Heilung.)

     Das Wissen, was uns vormals zur Verfügung stand, läßt sich von unserem heutigen Standpunkt kaum noch erahnen. Dabei sei dahingestellt, wie alt die Menschheit hier auf unserer Erde wirklich ist, oder woher wir kommen. All das ist nicht an mir zu ergründen oder zu verteidigen. Letzten Endes ist es nicht wichtig.

(Ich beziehe mich hier sowohl auf fantastische Geschichten wie Atlantis, als auch auf kaum bekannte Ausgrabungen von menschlichen Knochen, die wohl mindestens 750000 Jahre alt sind. All das kann ein Interessierter im Netz finden und sich sein eigenes Bild machen.)

     Wissen und Bewusstsein bilden sich wie auf einer Spirale aus. Es wird mal mehr, mal weniger, aber selbst, wenn es wieder einmal auf einem Hoch ist, ist es anders als auf dem letzten Hoch. Wir entwickeln und stetig weiter. Im Großen, wie im Kleinen: kein Tag ist wie der Andere, keine Nacht bringt den gleichen Schlaf, wie eine vorangegangene Nacht.

(Wenn Kinder jedes Jahr im Herbst neu erfahren, wie die Blätter sich verändern, dass man sich anders anziehen muss, weil es kälter wird, dann ist diese Erfahrung ganz ähnlich der des Vorjahres. Die Jahreszeiten bleiben die Selben, die "Rituale" (z.B. Laub sammeln, wärmer anziehen) bleiben die selben, und doch ist jedes Jahr die Erfahrung ein wenig anders, ein wenig bewusster.)

 

 

     Jetzt also genug ausgeholt. Zurück zum Thema Bewusstsein.

  • unser Wissen und Bewusstsein befindet sich also gerade auf dem Weg zu einem Hoch
  • Schamanismus verändert sich

 

Was heißt das jetzt für unser Bewusstsein im Bezug auf schamanische Arbeit?

 

 Heute morgen bin ich auf diesen Spruch gestoßen: "Bewusstsein ist deine Fähigkeit, inne zu halten" (Yogi Tea Wisdom). Ich fand den Spruch gut, und so umfassend ausgedrückt, dass ich ihn zum Anlass für diesen blog-Beitrag genommen habe.

 

     Meine schamanische Arbeit ist sehr auf die Ausbildung des Bewusstseins ausgerichtet:

 

Warum unser Leben so ist, wie wir uns selbst in Situationen hineinmanövrieren und welche Manöver uns heraus bringen, wo wir zu faul sind und wo nicht faul genug, wo unsere Widerstände (durch Erziehung, Gesellschaft, Moral oder persönliche Programmierung) uns einengen und uns nicht in die Größe lassen, mit der wir eigentlich gekommen sind. All das wird in meiner Arbeit angesprochen und kann bearbeitet werden. Diese Schulung dient dazu, sich selber auf die Schliche zu kommen; innezuhalten, wenn ein "Programm" einsetzt (z.B. "immer, wenn ich Person X sehe, reden wir kurz und geraten dann über Kleinigkeiten in Streit"), und eine neues Manöver benutzen zu können, um sein Leben nachhaltig ändern zu können.

 

   Im Zuge dieser, auf das persönliche Wachstum in seine eigene Größe hin ausgerichtete Arbeiten, finden uralte schamanische Techniken ihren Weg in die Behandlung. Dadurch arbeiten wir auf zwei Ebenen: der sichtbaren, bewussten, der Alltagswelt, dem Hier und Jetzt, und der unsichtbaren, unbewussten Ebene, die Elemente enthält aus Vergangenheit und Zukunft, der Schein-Welt, unserer Anpassung, unseren Wunschvorstellungen, dem, was wir vorgeben zu sein hin zu dem, was wir wirklich sind. Wahrhaftigkeit und die Erfahrungen, die daraus entstehen. Darum sind wir hier. In unserer Wahrhaftigkeit haben wir etwas zu geben und zu lernen.

 

 

 

Lasst es mich bildhaft ausdrücken, eine kleine Geschichte erschaffen angelehnt an eine Anekdote aus dem Kreideland, mit einem Augenzwinkern an "Tiffany" von Terry Pratchett:

 

     Der Person, die wir uns widmen, lebt auf einem Bauernhof. Die Menschen auf dem Hof leiden immer wieder an Durchfällen. Der Brunnen steht zu nahe am Abort und ist wahrscheinlich Auslöser der Krankheit, er sollte also umgesetzt werden. Die Hofbewohner sehen das aber nicht ein. Der Brunnen stand immer schon da. Warum das ändern?

 

     Während man in früheren Zeiten vielleicht gesagt hätte, dass Kobolde im Brunnen wohnen, und diesen vergiften, und dann vielleicht mit einer Wünschelrute einen neuen Platz für einen Brunnen gefunden hätte, der in angemessener Entfernung vom Abort liegt -
(was ich in diesem Beispiel gerne mit der alten Arbeitsweise, dem rein energetischen Arbeiten, dem Aufrufen von Ahnen, Geistern und Dämonen und dem reinen Arbeiten über das Unbewusste vergleichen würde ohne diese in ihrem Wert zu schmälern)

 

würde man heute:

     darauf hinweisen, dass die Fäkalien aus dem Abort den Brunnen verschmutzen, den Brunnen (mit oder ohne Wünschelrute, je nach Geschmack) umsetzen (und dabei gleich das Verhältnis zu den Ahnen mitbearbeiten, die den Brunnen dort aufgestellt haben, und deren „Gesetze“ man durch das umsetzen des Brunnens nicht brechen möchte), dem Abort eine Möglichkeit zum Händewaschen zufügen, besprechen wohin die Fäkalien wirklich können: nämlich aufs Feld und in die Beete, um sie ins Leben zu INTEGRIEREN und Obst und Gemüse besser wachsen zu lassen und dadurch die Hofbewohner nachhaltig zu nähren und zu stärken. Dann kann man in der Feinarbeit noch besprechen, welche Lebens-Mittel besonders gut zu den Menschen auf dem Hof passen würde und vielleicht entdeckt man bei dem ganzen Abenteuer noch, dass die Person, der wir uns widmen, fantastisch schnitzen kann und rät zu einer Ausbildung bei einem kunstvoll arbeitenden Schreiner, um diese Begabung in die Welt zu bringen.

 

      In der "modernen" uralten schamanischen Arbeit wird also nicht nur an vielen Punkten angesetzt, sondern auch das Bewusstsein für ein gutes, der Person entsprechendes Bewusstsein geschult. Diese Arbeit ist wie eine AUSBILDUNG - dass man die Dinge, die man an sich selbst erkannt und bearbeitet hat, auch an Anderen zu sehen und WEITERGEBEN kann. Die Potenz dieser Zeit gibt uns allen unsere ureigene schamanische Kraft zurück - und wir Schamanen kommen wieder auf unseren eigentlichen Platz: als Menschen unter Menschen. 

     "Kobolde sehen" bleibt nur wenigen vorbehalten. Bewusst Zusammenhänge erkennen kann jeder erlernen. Selbst wenn in der kleinen Geschichte Kobolde im Brunnen leben würden, was ja gut sein kann, wer weiss? - Läßt sich das Problem besser klären, wenn man über den Alltag geht, die Person mitnimmt in jedem Schritt den man tut und eine grundsätzliche Klärung auf allen Ebenen anstrebt. Die Kobolde können ja gerne im alten Brunnen weiter leben. Dort sind sie dann auf IHREM Platz, integriert ins Geschehen und eine Belustigung für den Hof, wenn sie Streiche spielen. Für was auch immer die Kobolde stehen, wichtig für meine Arbeit ist, dass es nicht um sie geht, nicht um den Brunnen, sondern um die Person.

An dieser Geschichte hoffe ich, erkennt man, wie weitreichend die Bewusstseinsschulung einer schamanischen Arbeit reicht: Man ist versöhnt mit den Ahnen und ihren Gesetzen und lebt trotzdem gemäß seiner eigenen Bedürfnisse. Persönliche Erfahrungen und Ressourcen werden integriert und bestmöglich genutzt, Begabungen kommen zu Tage, Beziehungen klären sich, das Leben wird tiefer gelebt und bedeutsamer empfunden - Inne halten, das Innere halten, (im Augenblich) sein und Wahr-nehmen - über das tat(-)sächliche Arbeiten am Alltag aus seinem Kokon auszubrechen und zu glänzen. Was so esoterisch klingt ist in meiner Arbeit ganz konkret. Was das im einzelnen bedeuten kann, lade ich euch ein selbst zu erfahren und natürlich weiter zu lesen in der Blogreihe:

 

 

 

Was ist die Besonderheit eines schamanisch geschulten Bewusstseins?

 

Die Antwort auf diese Frage wird wohl noch ein paar blog-Beiträge in Anspruch nehmen.

 

Lest dazu gerne bestehende oder noch kommende Beiträge über:

 

  • Alles hängt zusammen
  • Widerstände
  • Programmierungen des Selbst
  • Freier Wille
  • Integration - oder warum ich nicht einfach Dinge "wegzaubere"
  • Besetzungen
  • Hierarchien und Moral
  • Männer und Frauen - die Essenz der Rollen
  • Struktur
  • Lasst uns die Welt verändern

 

 

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Hannah Achenbach

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